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Tachismus



Das französische Wort „tache“ bedeutet übersetzt Flecken oder Klecks. Um 1950 prägte der französische Kunstkritiker Michel Seuphor den Begriff Tachismus, für eine Stilrichtung der Malerei, die sich aus Abstraktem Expressionismus und Automatischem Surrealismus parallel zum amerikanischen Action Painting entwickelte. Seuphor bezog sich in erster Linie auf die Werke von Alfred Wols, Georges Mathieu, Hans Hartung und Antonio Saura. Kennzeichnend für den Tachismus ist die Spontanität des Malaktes unter Einbezug kalligraphischer Praktiken sowie eine strikte Ablehnung geometrischer Konstruktion. Farbe fungiert als hauptsächlicher Ausdrucksträger.

Im Zentrum steht die authentische Selbstaussage des Kunstschaffenden, wobei die Arbeit keinesfalls im Vorfeld geplant sein darf, um den motorisch wirkenden Kreativitätsfluss nicht zu gefährden. Aus dem impulsiv und automatisch vollzogenen Malprozess resultiert eine sinnliche Wirklichkeitserfahrung. Die Grenzen zum Informel, zur Lyrischen Abstraktion und zur Art Brut sind fließend beziehungsweise nur schwer zu ziehen. 1950 bemühte sich Charles Etienne eine Tachistengruppe im Pariser Salon d’ Octobre unter einem Programm zu vereinen. Gleiches versuchte auch die Zeitschrift „Cimaise“, als Förderer von Künstlern der Lyrischen Abstraktion. 1955 ging der Tachismus mit der Internationalisierung des Informel unter. Die Gruppe der Nuagistes und einzelne Künstler wie Arnulf Rainer knüpften jedoch nachfolgend an die Stilrichtung an.

Künstler:
Simon Hantai
Alfred Wols
Georges Mathieu
Hans Hartung
Antonio Saura 



Trans-Avantgarde




Transavanguardia (ital.) oder auch Post-Avantgarde ist ein 1979 von dem italienischen Kunstkritiker A.Bonito Oliva geprägter Begriff für eine Gruppe italienischer Maler.

Der Begriff wurde aus dem Italienischen übernommen und ist nun eine zusammenfassende Bezeichnung für die sogenannten nachmodernen Kunstströmungen seit dem Ende der 1970er Jahre. Im italienischen Raum zählt dazu die Arte Cifra, im amerikanischen Bereich das Pattern Painting und in Deutschland die Malerei der Neuen Wilden.

Charakteristisch für die Bewegung ist die Abkehr von der reduzierten Abstraktion der Minimal Art oder der intellektuellen Concept Art. Statt dessen wird auf einen ausgeprägten Individualismus und eine „neue Sinnlichkeit“ gesetzt, die inhaltlich und formal ihre Entsprechung in neoexpressionistischen oder neoklassizistischen Tendenzen findet.

Die Trans-Avantgarde ist zudem noch geprägt durch die Hinwendung zur klassischen Tafelmalerei. Das Spiel mit kunsthistorischen Zitaten, die Kombination von Malerei und Objekten oder die Kombination traditionell angelegter Skulptur mit Alltagsobjekten oder Architektur gehört ebenso zu ihren Mitteln.

Zu der italienischen Transavanguardia zählen Künstler wie Sandro Chia, Francesco Clemente, Enzo Cucchi oder Mimmo Paladino.

Künstler:
Sandro Chia
Francesco Clemente
Enzo Cucchi
Mimmo Paladino
Roberto Longo