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Wiener Aktionismus

Der Wiener Aktionismus ist eine um 1960 in Wien entstandene Kunstform, die zwischen Action Painting und Happening angesiedelt werden kann. Er ist eine spezifisch österreichische Kunstform, der sich gegen die politischen, religiösen und kulturellen Machtstrukturen richtet.

Die Wiener Aktionisten zielten auf die Erweiterung des Bewußtseins durch den Tabubruch in der Tradition Oskar Kokoschkas und Egon Schieles. Sie wollten die verklemmte bürgerliche Moral und Sexualität bloßstellen und verstanden Kunst vor dem Hintergrund C.G.Jungs und Sigmund Freuds als psychotherapeutischen Befreiungsakt.

Am Anfang entstand durch Beschütten, Bespringen oder zerstören der Leinwand eine ekstatische Form der Aktionsmalerei, die sich gegen den Ästhetizismus der Nachkriegsmalerei wandte. Es folgten erotische Happenings, beispielsweise inszeniert durch Otto Muehl, in deren Verlauf meist weibliche Körper beschmiert und beschüttet wurden. Auch religiöse Rituale und Muster wurden verwendet und verfremdet, der künstlerische Akt wird zu einer Kulthandlung, die bis zur Selbstverstümmelung oder zu Opferungs-Ritualen, mit der Schlachtung eines Tieres als Höhepunkt, führte.

Künstler:
Günter Brus
Otto Muehl
Hermann Nitsch
Rudolf Schwarzkogler
Alfons Schilling
Adolf Frohner